Eindrücke vom Solidarity Summit







Der Gipfel der Solidarität gab den Protesten gegen G20 einen gebührlichen Anfang. Er definierte ein inhaltliches Gerüst für die Demonstrationen, die an den kommenden Tagen stattfinden sollten. Denn es gibt viele gute Gründe, gegen die G20 auf die Straße zu gehen. Die Krise, die nicht nur unser Wirtschaftssystem, sondern unsere ganze Lebensweise erfasst hat, manifestiert sich in den ökologischen und sozialen Folgen unseres Handelns. Die G20 stehen aber nicht für innovative Ideen, die die Probleme der Menschheit lösen könnten. Vielmehr ist Ihr Ziel die Stabilisierung des Status Quo.
Auf dem Solidaritätsgipfel wurden Alternativen zu der politischen Stagnation der G20 gesucht und von aktuellen Kämpfen berichtet. Eines der wichtigsten Themen, neben dem Umweltschutz, war das weltweite Ringen von Arbeiterinnen und Gewerkschaften um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.

Einen Überblick über die aktuelle Situation der Gewerkschaften gab Valter Sanches im Eröffnungsplenum des Solidarity Summit. Der Brasilianer ist Generalsekretär der IndustriALL Global Union, einem internationalen Zusammenschluss von Industrie Gewerkschaften. Dabei stellte er klar, dass es nicht nur in den Entwicklungsländern, die als billige Werkbänke unseres globalen Kapitalismus fungieren, schwierig ist, Arbeitsrechte durchzusetzen. Auch in den G20 Ländern, werden die Arbeiterinnen und Gewerkschaften zunehmend unter Druck gesetzt.

"Wir versuchen Gewerkschaften weltweit aufzubauen und zu unterstützen. Aber jedes mal, wenn diese Gewerkschaften aufbegehren und für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, werden sie auf schwerste Weise attackiert. Es gibt diesen Glauben bei einigen Entwicklungsländern z.b. in Südost-Asien, dass es ihre einzige Möglichkeit ist, möglichst niedrige Löhne zu haben, um auf dem globalen Markt konkurrenzfähig zu sein. Das heißt für Sie, die Bildung von Gewerkschaften in den Fabriken zu verhindern. Aber auch in den G20 Ländern werden Gewerkschaften bekämpft. Die Türkei benutzt den misslungenen Staatsstreich als Ausrede, um tausende öffentliche Angestellte zu feuern und Journalisten ins Gefängnis zu stecken. In Indien ist 90 % der Arbeit informell. In Indonesien wo in den letzten 10 Jahren die Arbeiterbewegung an Stärke gewonnen hat, werden jetzt Gewrkschaftler kriminalisiert und verhaftet. Sogar im Südwesten der USA, ist es den Menschen kaum möglich Gewerkschaften zu bilden. Und noch ein Beispiel für die Gier Unternehmen. In Mexiko bauen Arbeiterinnen Autos für 1,20 $ die Stunde zusammen, die dann für 30000 $ oder mehr verkauft werden. Die gleiche Arbeit wird nur wenige Kilometer nördlich in den USA mit 20 oder 25 $ die Stunde entlohnt.“

Ein Ausschnitt von seiner Rede, kann man hier im Originalton nachhören.


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